Durch die Zeit reisen zu können ist zwar eine schöne Metapher, aber mehr auch nicht. Der französische Philosoph und Literatur-Nobelpreisträger Henri Bergson etwa warnte davor, Zeit durch räumliches Denken erfassen zu wollen. Trotzdem passiert uns das immer wieder – z. B. im Bild des Zeitpfeils. Mehr dazu im Beitrag „Wohin fliegt der Zeitpfeil?“.
Der Neologismus „Tiefität“ ist die Übersetzung des englischen Wortes „deepity“, das der US-amerikanische Philosoph Daniel Dennett eingeführt hat.
In einer Tiefität vermischen sich Dennett zufolge zwei Bedeutungen:
In der einen Bedeutung ist sie ganz offensichtlich falsch – aber falls sie wahr wäre, wäre das unglaublich bedeutsam. In der anderen Bedeutung ist sie trivialerweise wahr. Wenn man die Tiefität also hört, vermischt sich der zweite Aspekt, der trivialer Wahrheit, mit dem ersten Aspekt, der großen Bedeutsamkeit – und es entsteht ein „Wow-Effekt“. Tiefitäten zu durchschauen kann man humorvoll trainieren – z. B. mit dieser: „Sind wir nicht alle Zeitreisende?“
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